Risikofaktoren für die Entstehung von Schlaflosigkeit
Die Schlaflosigkeit ist selten eine eigenständige Erkrankung.
Sie ist in der Regel nur eine Folge anderer ungelöster Probleme.
Eine Stärke in der Evolution war die Anpassungsfähigkeit des Menschen. Diese wirkt sich nachteilig aus, wenn ein Mensch zu viel von seinem angeborenen Gespür für sich selbst verloren hat und er sich an ungute Zustände gewöhnt hat.
Kommt er nun in eine Situation, in der Druck und Stress schleichend zunehmen, so kann dies längere Zeit für ihn unbewusst bleiben. Dadurch erträgt er Zustände, die der Anfang von einer unguten Spirale sind. Wenn der Mensch sich an diesen Zustand lange genug gewöhnt hat, spürt er nicht mehr unmittelbar, wie die anhaltende Belastung sein System immer mehr in Stress versetzt. Und wenn er es irgendwann bemerkt, versucht er sein Bestes zu geben und gerät dadurch immer mehr in diese ungute (Abwärts-)Spirale hinein.
Mangelnde Selbstwahrnehmung – ein Risikofaktor in vielerlei Hinsicht.
So spüren viele Menschen erst dann, wie schlecht es ihnen tatsächlich geht, wenn ihr System außer Kontrolle gerät, wenn die Schlaflosigkeit schon länger anhält und sich weitere Krankheitssymptome einstellen. Da hilft dann auch ein verlängertes freies Wochenende nicht mehr oder der dringend benötigte Urlaub bringt kaum Entspannung bzw. die Wirkung hält nicht lange vor.
Angesichts der Tatsache, dass meistens sehr viel auf dem Spiel steht, empfinden es insbesondere Männer oft als Schmach, als Versagen oder als persönliches Scheitern, wenn es ihnen nicht gelingt, die krank machende Umstände zu meistern. Vor allem dann, wenn sie für eine Familie zu sorgen haben. So kann geschehen, dass Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusstsein, oder auch zu großer Ehrgeiz und Stolz das Eingeständnis verhindern, dass man so nicht weitermachen kann, dass man wesentliches verändern muss.
Mittlerweile sind auch immer mehr Frauen betroffen, die berufliche Positionen eingenommen haben, die früher Männern vorbehalten waren.
Mit der Zeit wird es dann immer schwieriger, sich aus der desolaten Situation zu befreien. Wird das zugrundeliegende Problem nicht erkannt oder nicht rechtzeitig verändert, wird der Organismus immer schwächer. Schlimmstenfalls kommt es zu weiteren Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzuständen. Wer nicht ausreichend schläft hat auch ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes mellitus sind wahrscheinlicher.
Im folgenden Beitrag beleuchten wir die Rolle von Stress bei Schlaflosigkeit und seine tieferliegenden Ursachen. Hier kommen Sie zu Teil 4.