Alkohol kann die Schlafqualität beeinträchtigen

Alkohol verbessert den Schlaf nicht, wie viele Menschen glauben. Im Gegenteil, durch Alkohol wird der Schlaf unruhiger und weniger erholsam. Bereits mäßiger Konsum von Alkohol vor dem Einschlafen kann die Schlafzeit verkürzen und die Qualität des Schlafes verschlechtern.

»Alkohol kann zwar in der ersten Nachthälfte einen stabilisierenden Effekt auf den Schlaf haben und auch zunächst das Einschlafen beschleunigen. In der zweiten Nachthälfte kann jedoch ein gegenteiliger Effekt mit gehäuften Wachphasen auftreten, wodurch sich die Schlafdauer insgesamt verkürzt«, warnt Prof. Thomas Pollmächer von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) mit Sitz in Berlin. »Mit der Anzahl der Aufwachreaktionen im Schlaf nimmt auch die Schlafqualität ab, weil die jeweiligen Schlafphasen unterbrochen werden. Von mäßigem bis hohem Alkoholkonsum ist bekannt, dass hierdurch der Anteil an so genannten Rem-Schlafphasen verkürzt wird.«

Durch Alkohol können Schlafprobleme also weiter verstärkt werden.

Die „betäubende“ Wirkung vom Alkohol kennen viele Menschen und schließen daraus, dass er der Erholung zuträglich sei. „Betäubung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer tiefen Erholung, wie sie durch verschiedene Schlafphasen erreicht werden kann. Diese Denkweise und Haltung entspricht dem oberflächlichen Umgang von Menschen mit Problemen, wenn sie „Unangenehmes“ oder „Störendes“ möglichst schnell weghaben wollen, nicht spüren und nicht damit konfrontiert sein wollen. Denn das stört sie in ihren Lebensgewohnheiten oder es macht ihnen unangenehme oder gar beängstigende Gefühle. Und natürlich hat der Alkohol auch Suchtpotenzial wenn er die Angstgefühle erleichtert….und schließlich ist man ja nicht gleich betrunken, wenn man am Abend das eine oder andere „Bierchen“ oder ein paar Gläser Wein trinkt. So kann der Alkohol bald zur Gewohnheit werden und damit unbemerkt zur Sucht. Die Auslöser für die Schlafprobleme können jedoch dadurch nicht behoben werden, schließlich finden diese keine Beachtung und schon gar keine heilende Unterstützung.

Wer sich konkret um den/die Auslöser seiner Schlafprobleme kümmert, hat größere Chancen, dass schlechter Schlaf erst gar nicht manifest wird.

Bzw. dass eine schon bestehende Schlaflosigkeit nicht chronisch wird, sondern sich wieder verbessern kann.

Dazu stehen verschiedene Maßnahmen zur Selbsthilfe zur Verfügung, so wie auch unterstützende Hilfen von außen. Diese beleuchten wir im folgenden Beitrag. Hier kommen Sie zu Teil 6.